Rumänienhilfe 2015 / 2016

Bericht von 2015:

2014 spendeten wir 5.000,- € für die Rumänienhilfe (Transportkosten Kücheninventar etc.)

2015 diente der Erlös unserer Tombola für den Bau einer Gemeinschaftsküche für die Obdachlosen (5.000,-).

Lesen Sie die beiden Berichte der Fahrten nach Rumänien.

Bericht von 2016:

Rumänienbericht über zwei Transporte im März und Juni 2016

Liebe Freunde,

unser letzter Reisebericht liegt tatsächlich schon länger als ein halbes Jahr zurück.
Das heisst allerdings NICHT, daß wir in dieser Zeit untätig gewesen wären – im Gegenteil.
Wie so oft hat unser Bericht Ende letzten Jahres große Hilfsbereitschaft von Eurer Seite aktiviert – wir haben
so viele Spenden erhalten,daß wir in diesem Jahr bereits zwei Großtransporte losschicken konnten und der
dritte für Herbst ist bereits in Arbeit…
Das neue Jahr begann mit einigen überraschenden Anrufenbei uns, worauhin wir solch wertvollen Dinge
abholen konnten, bzw. geliefert bekamen :

Aufzählung der gespendeten Artikel

– einen Sterilisationsapparat, einen Kühlschrank aus einer orthopädischen Praxis in M.-Walldorf sowie eine Behandlungsliege, 12 Stühle für das Wartezimmer aus einer Massagepraxis und eine Tischtennisplatte mit Zubehör – alles für das Gefängnis

  • eine große Menge Weihnachtsgebäck von der Firma Lorenz in Neu-Isenburg
  • 4 große, sehr stabile Holz-Schreibtische aus einem Mainzer IT-Büro
  • jeweils 400 kg Inkontinenzprodukte von den Firmen Attends und Paul Hartmann
  • 2 Paletten Inkontinenz-Produkte sowie 800 originalverpackte Urinsammelflaschen durch die Firma Medeor
  • 10 wunderschöne Kunstdrucke / große Bilder für die Wände im Waisenhaus
  • leere Ordner, (Mal – ) Papier und Büromaterial in großer Menge von einer Druckerei in Wiesbaden
  • 850 kg fabrikneue Kinderkleidung dank der Firma TV Mania
  • sowie regelmässige Spenden von verschiedenen Kinderboutiquen in der Berger Straße in Frankfurt und dem Einkaufszentrum in Neu-Isenburg
  • 840 Stück nagelneue Lesebrillen in verschiedenen Stärken von „Frank´s Carwash“
  • etwa 40 gebrauchte, funktionierende Drucker/ Faxgeräte aus der Geschäftsstelle der Caritas in Offenbach sowie passende Druckerpatronen
  • viele Kinder-Rollstühle und Stehständer, spezielle Autokindersitze für „Speranta“, sowie 2 Badewannenlifter und mehrere Rollstühle für die Altenheime und das Hospiz der Caritas
  • und kurz vor der Abfahrt noch einen erbetenen Elektrollstuhl – dies alles bekommen wir regelmässig dank dem Hilfsmittelzentrum der AOK und den überaus hilfsbereiten Mitarbeitern dort
  • Messwein für den Pater : immer wieder eine seiner größten Hoffnungen,daß wir was mitbringen können….12 Flaschen haben wir ingesamt gespendet bekommen
  • aber auch Wandfarbe für die Ausbesserung seiner 5 Kirchen: – private Spenden haben dies ermöglicht !
  • Kartons mit Medikamenten (Blutdruck, Aufbau, Immunsystem, Erkältung,Schmerzen) und Verbandsmaterial aller Art, die wir von Apotheken, Arztpraxen und Altenheimen im Rhein-Main-Gebiet erhalten haben
  • 15 sehr gute Matratzen
  • Eine sehr große Überraschung war die überwältigende Menge an qualtitativ hochwertiger Hotel-Bettwäsche, Decken, Kissen und Handtüchern durch die Vermittlung unserer langjährigen treuen Freunde
    bei der Großwäscherei Greif in Bad Kreuznach.
    Und mit großer Menge meine ich 65 Rollcontainer !!
    Und natürlich immer wieder die unzähligen Kartons,Taschen,Koffer,Rucksäcke und Säcke,die wir gefüllt mit
    guter Kleidung und Schuhen von Euch erhalten.
    Mikrowellen,Kühlschränke,Waschmaschinen,Gefrierschränke, Staubsauger,Gartendusche und
    Hochdruckreiniger sowie Werkzeuge aller Art für die Farm, Leitern,zwei Kinderhochbetten, Fahrräder, etliche
    kleinere TVs,Arbeitskleidung für das Gefängns und die Farm,aber auch das Pflegepersonal in den Heimen
    und Krankenhäusern.

Und ganz wichtig:die Geldspenden,die uns immer wieder helfen,diese Transporte durchführen zu können !

Egal, was wir von Euch erbitten – irgendjemand hat immer was für uns….

Es ist sehr beruhigend, daß wir auf Euch Alle zählen können !

Transport

Eine weitere wertvolle Unterstützung erfahren wir seit über 2 Jahren durch Peter Sebastiani – nicht nur fährt er nach Möglichkeit „unsere“ Container nach Rumänien, nein, er stellt uns in der Zwischenzeit sogar sein Betriebsgelände in Neu-Isenburg und seine Container zum Lagern zur Verfügung.
Wir sammeln bei Euch ein und verpacken gleich am Container….wenig muss jetzt nur noch in unserem Wohnzimmer zwischengelagert werden……!
Und so waren also kurz vor Ostern zwei Container bereits zum Bersten gefüllt und ein dritter musste herhalten….Wie gerufen kam da das erneute Angebot von Herberts langjährigem Freund Wilhelm, die Kosten für einen Schenkertransport zu übernehmen. Hat gut gepasst….Kurzentschlossen buchten wir „Adrian und seinen LKW“ von der Firma Schenker – und er kam !
Wieder einmal half Adrian (der jetzt schon das vierte Mal für uns fährt…) beim Umladen von den Containern in seinen LKW – was keine Selbstverständlichkeit ist….aber er sagte uns, wie sehr er sich immer aufs neue freut, wenn er sieht, wieviel gute Sachen wir in sein Heimatland transportieren. Auch beim Entladen auf der Farm ist er mit von der Partie und er will immer noch kein Trinkgeld oder Geschenk ! Dank Adrian können wir den LKW jedes Mal bis an die Grenze des Erlaubten beladen. Und so gingen also mehr als 2 Container Inhalt bereits kurz vor Ostern an die Caritas in Timisoara.
Ein herzlicher Dank an dieser Stelle all den Helfern, die beim Umladen (manche wollten eigentlich nur Spenden abliefern, blieben aber dann zum Umladen gleich da….) mit anpackten !!
Wer jetzt denkt, das wars – ha, der kennt EUCH nicht….!!

Und nach einigen Verzögerungen konnten wir am 1.Juni mit dem zweitenTransport in diesem Jahr losfahren. Peter Sebastiani auf seinem LKW mit Herbert Becker als Beifahrer, Helmut und Ellen Luka mit PKW und Anhänger – wir beide sind einen Tag früher als die beiden angekommen und auch einen Tag später zurück, da wir keine Übernachtung unterwegs einplanen müssen. Peter fährt die ganze Strecke hin und zurück selbst, also vier volle Tage (wegen der Ruhezeiten) sitzt er für uns „auf seinem Bock “ !

Viel erleben oder sehen kann er nicht in Timisoara, denn als vielbeschäftigter Unternehmer fährt er direkt nach einer Übernachtung wieder zurück nach Neu-Isenburg. Wir haben ihn gefragt, warum er sich das eigentlich antut…..seine Antwort, kurz und bündig: “ Weil´s Bock macht !! “

Pater Bonaventura in Biled

Am Mittwoch Abend (1.6.) waren wir auf unserem Weg von der Grenze nach Timisoara zuerst bei Pater Bonaventura in Biled. Er hatte nicht nur um Farbe und Medikamete gebeten, sondern auch um einen elektrischen Rollstuhl für eine MS-kranke Frau einige Dörfer entfernt, die ohne Rollstuhl nicht mehr aus dem
Haus kann (bereits der zweite Fall). Die vielen Medikamente unterschiedlichster Art, die wir ihm bringen konnten, bekommen die bedürftigen Menschen (alte oder langfristig Kranke mit sehr kleiner Rente oder Einkommen) in seinen fünf Gemeinden. Er fährt regelmässig Gemeindemitglieder in seinem 25 Jahre alten VW-Golf zum Arzt und dieser sucht die benötigten Medikamente für diese Patienten aus. Auch die Gemeindeschwestern kommen zum Pater und
holen sich die entsprechend benötigten Medkamente oder das Verbandmaterial,das sich diese Patienten ansonsten nicht leisten könnten .

Behindertentagesstätte Speranta

Am Donnerstag vormittag hatten wir einen Termin bei „Speranta“ – das ist die Tagesklinik unter der Leitung von Professorin Elena Petrica,in der 300 teilweise schwestbehinderte Kinder und Jugendliche therapiert werden.

Wir hatten in 2015 bei „Ein-Herz-für-Kinder“ die Kostenübernahme für den Einbau eines sog. „Snoozelnraumes“ für Speranta beantragt – und glücklicherweise haben sie die 60.000,-€ dafür übernommen (wir haben darüber berichtet) . An den Einweihungsfeierlichkeiten im Mai konnten wir leider
nicht teilnehmen (gerne nachlesen bei „Deutsche Zeitung Rumänien vom 21.5.2016 – ein schöner Artikel über „Speranta“ ), an der der Bürgermeister von Timisoara, der Landrat, der Präsident des Lionclubs und sogar der deutsche Botschafter mit seiner Frau teilgenommen haben.

Alle wertschätzen die überaus engagierte Arbeit des Teams dort ,die sich nicht nur um die Kinder,sondern oft auch um die Eltern kümmern. Und so kamen wir also am Donnerstag vormittag 4 Stunden lang in den Genuss der großen Dankbarkeit aller dort für dieses Geschenk, das so wichtig und wertvoll für die vielen kranken Kinder ist. Jede Einzelheit in den Räumen wurde uns vorgestellt und erklärt und immer wieder hatte Elena Tränen in den Augen beim
erzählen…..Es war seit vielen Jahren ein Traum von ihr, diesen Snoozelnraum für „ihre Kinder “ zu bekommen,wie sie sagt.

Jaja,ich weiss, es liest sich schmalzig , aber ich muss doch versuchen, Euch allen wenigstens ein bisschen der emotionalen und äußerst glücklichen Stimmung dort wiederzugeben – ich könnte noch mehr ins Detail gehen,aber dann wird’s echt „rührselig“…..Es war wieder so eine „Kloss-im-Hals“- Szene, die wir erleben
durften – und die uns eben immer wieder aufs neue bestärkt in dem, was wir tun….
Okay,ich höre ja schon auf zu schmalzen….
Ein weiteres positives Ergebnis dieser Spenden-Aktion: Elena lädt nun auch regelmässig Kollegen von anderen Einrichtungen ein, um vorzuführen,was alles im Behinderten-Therapiebereich möglich ist, bzw. sein sollte…..Aber da ist ein Land wie Rumänien dann doch noch weit von entfernt wegen der fehlenden
finanziellen Mittel.
Elena betont mehrmals, wie stolz sie auf ihr Team ist, wie sehr sich alle über das normale Maß hinaus für die Kinder engagieren und zusammenhalten – wegen der Kinder ! Und trotz der kleinen Gehälter…..!!
Ein Traum ist mit dem Snoozelnroom für Elena und ihr Team in Erfüllung gegangen – aber eine Vision hat sie noch, wie sie uns etwas verschämt berichtet und diese Vision geben wir an Euch weiter:
Das Gebäude,in dem Speranta untergebracht ist, gehört der Stadt und ist die ehemalige Polizekaserne. Von außen sieht es wirklich erbärmlich und heruntergekommen aus.
Es gibt keine Haustür an der Außentreppe, nur eine Flurtür zu den Räumen von Speranta, die liebevoll und farbenfroh vom Personal renoviert wurden.
Im Winter ist es eisekalt und es kann jeder von der Straße hereinspazieren,der will. Bei Regenwetter steht Wasser im Eingangsbereich und läuft manchmal auch in den Flur von Speranta….Wenn es schneit, weht der Wind den Schnee in den Eingansbereich, was nicht gerade hilfreich für die vielen Rollstuhlkinder ist…Die
Stadt hat kein Geld, um Renovierungsarbeiten oder Ausbesserungen vorzunehmen. Alles muss in Eigenintiaitive und mithilfe von Spendengeldern (der Lionsclub hilft hier) realisiert werden.
Die Wände sind nass, die Rohre uralt…..
Elena´s Vision ? Ein „eigenes“ Gebäude, gebaut nach europäischem Standard, mit einem Schwimmbad, einem Versammlungs-und Festsaal, der Platz bietet für die über 300 Familien, Übernachtungsmöglichkeiten für Kinder, die aus entlegenen Gegenden für einen längeren Zeitraum zum Therapieren kommen könnten mit ihren Eltern, bzw. auch mal Ferien dort machen, ein Ausbildungszentrum für weitere Therapeuten könnte entstehen, Konferenzen und Seminare abgehalten werden…..DAS ist ihre Vision.
Sollte also jemand von Euch im Lotto gewinnen oder eine große Erbschaft machen oder sonst irgendeine Möglichkeit haben,wie wir ihr helfen könnten, diese Vision Realität werden zu lassen – her damit…….!!
„Speranta“ in Timisoara ist übrigens auf facebook zu finden – anschauen lohnt sich….

Caritas Farm in Bacova

Donnerstag Abend kamen dann endlich Peter und Herbert auf der Caritas-Farm in Bacova an und es wurde wie immer sofort und eifrig entladen.
Freitag in aller Frühe fuhren die beiden dann schon wieder zurück nach Neu – Isenburg.

Waisenhaus

Helmut und ich haben das Waisenhaus besucht.

Hier konnte dank der letzten Weihnachtstombola vom „Garden Eden“ in Dietzenbach der Einbau einer neuen Küche verwirklicht werden.

„Endlich keine Rumpelkammer mehr – es ist alles soooo schöööön !“ strahlt Astrid Gruen, die die Leitung des Heims vor 6 Monaten übernommen hat. Im Esszimmer können jetzt alle gemeinsamen sitzen, bisher wurde in „Schichten“ gegessen,da es nicht genug Tische gab, denn jetzt stehen dort vier stabile, große Tische aus Mainz…..Das Spendengeld reichte sogar noch für die Erneuerung der Durchreiche und eine Edelstahlpatte zum Abstellen der heissen Töpfe. Eine Lampe für die Küchendecke haben wir bereits eingepackt für den nächsten Transport…..
Die originellen Tier-Hausschuhe, die wir als Geschenke zu Ostern mit dem ersten Transport geschickt hatten, werden stolz von einigen der Kinder vorgeführt ….Etliche der von Euren gespendeten Bilder hängen bereits in verschiedenen Räumen. Im Gemeinschaftsraum begrüssen wir Astrid´s Mutter, die mit einigen Kindern Hausaufgaben macht. Vor 6 Monaten kamen nämlich 10 „neue“ Jungs und Mädchen ins Waisenhaus, da ihr Heim (unter privater Führung) in Buszias geschlossen werden musste. Viele der „alten“ Mädchen und Jungen aus dem Caritas- Waisenhaus in Timisoara sind ja vor einiger Zeit ausgezogen und gehen ihre eigenen Wege, studieren und arbeiten. So war GottseiDank Platz für diese Kinder und als die Caritas von dem Notfall hörte, haben sie gleich reagiert und die Kinder alle aufnehmen können. Die allerdings einige Probleme mit sich bringen: im alten Heim auf dem Dorf hat das Personal sich nicht um die schulischen Anforderungen gekümmert und die Kinder waren oft sich selbst überlassen. Ergo können sie alle nur sehr schlecht lesen, schreiben und
rechnen….Hier ist also Nachhilfe jeden Tag dringend nötig, selbst für die 10.Klässler. Die Motivation ist allerdings eher gering bei manchen, da muss auch noch nach-erzogen werden….Astrid ist oft in den verschiedenen Schulen und versucht, etwas Mitgefühl für die Situation dieser Kinder bei den Lehrern zu
wecken. Manche haben Verständnis, andere wiederum leider nicht…
Übrigens: Das Smartphone, das wir kurz vor der Abreise noch bekommen haben, hat eine Woche später Raoul zum 17. Geburtstag bekommen, er hatte bisher noch keines und hat sich riesig gefreut !
Auch die Fahrräder,die Ihr uns für die Kinder mitgegeben habt, sind freudestrahlend begutachtet worden…

Treffen mit der Caritas-Leitung

Freitag Abend hatten wir ein ausführliches Treffen mit Franz und Lotte Oster sowie Herbert Gruen, den drei „Machern“ der Caritas in Timisoara. Bei diesen Gesprächen erfahren wir, was mit Euren Spenden so alles geschehen ist oder geschehen wird: Die Hotel-Bettwäsche,Kissen und Decken sowie Handtücher wurden und werden unter den Heimen der Caritas aufgeteilt. Die aussortierte („alte“, aber gute) Wäsche geht weiter an Krankenhäuser und eine
Pyschiatrie außerhalb der Stadt, wo immer große Not herrscht an solchen Dingen.
Eine kleinere Menge hält Lotte „auf Lager“, wie sie sagt. Das Personal der Caritas z.B. freut sich auch mal über eine so schöne Bettwäsche, das ist wie eine Gehaltszulage…
Und immer wenn der Winter anbricht, kommen Bedürftige jeden Alters zur Sozialstation und bitten um Decken – die sie dann auch erhalten. Plus Bettwäsche…. Ein Teil wird in den vier Secondhandläden der Caritas verkauft – genau wie ein Teil Eurer Kleiderspenden, Eurer Haushaltswaren,Spielsachen,usw.
Das alles ist „bares Geld für die Cartias – Kapital zum Überleben “ , betont Lotte immer wieder – die Einnahmen sind seit unseren „Lieferungen“ gestiegen und sie können den Angestellten etwas bessere Löhne bezahlen, die Stromrechnung der Resozialisierungs-Farm unter Reiner Oster kann damit beglichen werden und auch das Essen der Suppenküche (die die Kindertagesstätten, das Waisenhaus, die beiden Altenheime,das Hospiz und die Farm mit Essen versorgt) ist wesentlich gehaltvoller geworden. Einzelstücke wie Suppenterrinnen, Kaffeekannen und ähnlichem bepflanzt Lotte mit Pflanzen und Blumen und stattet mit dieser Deko die einzelnen Heime aus. In einem Eurer Kartons war ein Navigationsgerät – das hat Franz sofort an eine der Schwestern in der Sozialstation in Timisoara weitergegeben – hat die sich vielleicht gefreut !! Denn jetzt ist die Fahrt in der
Stadt viel einfacher für sie ! Die vielen neuen Lesebrillen sind uns bereits vereinzelt in glücklichen Gesichtern begegnet – die haben wir aufgeteilt in Cartias, Gefängnis, Pater und Speranta. Medikamentenspenden werden von Lotte nach Busciaz und Bakowa, Periam und Nadrag weitergeschickt. In diesen Dörfern leben viele „ärmsten der armen“ Menschen, um die sich die Caritas kümmert. Die Ärzte dort bekommen Eure Spenden und verteilen sie entsprechend an die Bedürftigen. Ihr wundert Euch immer wieder, warum wir sogar  Unterwäsche,Nachtwäsche,Strümpfe und Strumpfhosen sammeln ? Es gab jetzt
gerade wieder einen Fall in einem der Altenheime, sagt Lotte, da wurde eine alte Frau aufgenommen,die mit Kleidung versorgt werden musste,da sie nur das mitbrachte, was sie auf ihrem Leib hatte ! Wortwörtlich sagte sie zur Pflegerin: „Jetzt habe ich zum ersten Mal seit Jahren keine Fetzen mehr am Hintern….!“
Die vielen Drucker und Faxgeräte wurden von uns aufgeteilt unter der Caritas Timisoara, dem Gefängnis und Speranta. In der Sozialstation der Caritas war die Freude richtig groß,die Mitarbeiterinnen dort beklagen sich seit langem bei Franz Oster darüber,daß sie nur einen kleinen Drucker zur Verfügung haben – sie aber genau so viel Bürokratenpapier wie wir hier zu bewältigen haben…Das hat sie bisher viel Wartezeit während ihrer Arbeitszeit gekostet. Die vielen Paletten mit Windeln und Inkontinenzprodukten der Firmen Attends, Medeor und Paul Hartmann sind ebenfalls immer ein höchst willkommenes Geschenk – nicht nur bei der Caritas, auch bei Speranta und dem Pater freut man sich sehr darüber !
Am Samstag waren wir auf dem Rückweg nach Deutschland nochkurz auf der Farm und haben (wieder einmal ) eine berührende Begegnung erlebt: Es sprach uns Christian an – der seit letztem Jahr auf der Farm leben darf : er kam aus dem Caritas-Obdachlosenasyl hierher wie schon viele andere vor ihm auch. Auch er
leider ein Produkt der damaligen schlimmen Verhältnisse in rumänischen Waisenhäusern, nämlich verwahrt und verwahrlost, aber nicht gefördert und seitdem geistig behindert. Er auf rumänisch, wir mit Händen und Füssen – die Unterhaltung klappte trotzdem…..Er bestand unbedingt darauf, uns noch schnell seine Arbeitsstelle zu zeigen: Das Gewächshaus mit den Auberginen und Tomaten, die er sichtlich liebt. Und auf die er äußerst stolz ist. Und auf sein Fahrrad, das ganz sicher von einem von Euch stammt…. Dieser Bericht enthält übrigens auch Fotos aus dem Gefängnis,die uns Alexeev Georgica ( seit 3 Monaten oberster Chef aller Strafanstalten im Kreis) per email zukommen ließ. Es ist eigentlich streng verboten, im Gefängnis zu fotografieren, für unseren Bericht wurde eine Ausnahme gemacht – mit ausdrücklicher Einwilligung der Häftlinge,die auf einem der Fotos zu sehen sind ! Hier freut man sich außerordentlich über das viele Film/Foto/Ton-Equipment für die „Media-Abteilung“, die viele Bettwäsche und Handtücher, die Matratzen, Hanteln und ähnliches Sportequipment sowie eine Tischtennisplatte, 10 kleine Fernsehgeräte und mehrere Radios, Geschirr und Küchenzubehör für die Selbstversorgerküchen, eine Behandlungsliege sowie 12 Stühle für den medizinischen Bereich,aber auch Puzzles,Kartenspiele und und….

Wir hoffen,bei einer der nächsten Fahrten auch wieder ins Gefängnis zu dürfen, natürlich auch,um Eure Spenden in Augenschein nehmen zu können…eingeladen sind wir jedenfalls! Liebe Freunde: Es waren wieder einmal intensive und berührende Eindrücke, die wir troptz der kurzen Zeit erlebt haben – und die uns erneut bestätigen,daß es wichtig und wertvoll und sinnvoll ist, was wir
zusammen mit Euch Allen leisten dürfen und können ! Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig von der Dankbarkeit und Freude vermitteln, die uns dort begegnen?!
Und hoffentlich dann erneut im Herbst, wenn der nächste große Transport ansteht….“Material“ haben wir jedenfalls bereits, der erste Container von Peter dem Großen ist bereits fast voll….. Was wir uns für die Zukunft wünschen ?
Bleibt uns treu und helft uns weiterhin helfen ! …und immer noch einen Gabelstapler für die Farm….. Danke von ganzem Herzen im Namen aller Menschen in Timisoara und Umgebung, die von Euch und Eurer Großzügigkeit profitieren dürfen !!

Es grüßen Euch herzlich
Herbert Becker Ellen und Helmut Luka