Sauna gegen Erkältung und Grippe

Bei Schmuddelwetter in die Sauna, das tut Körper und Seele gut. Millionen von Saunafans entspannen sich regelmäßig im heißen Schwitzbad – und werden dafür mit guten Abwehrkräften belohnt. Vor allem im Herbst und Winter werden sie deutlich seltener von Erkältungen geplagt als ihre nicht saunierenden Mitmenschen. Kein Wunder, denn regelmäßige Saunabesuche stärken die Abwehrkräfte und wirken wie ein Turbo für das Immunsystem.

So stärkt Sauna die Abwehrkräfte

Der positive Effekt der Sauna liegt im Wechselspiel zwischen Heiß und Kalt. Es ist also nicht das Schwitzen an sich, was das Saunieren so gesund macht. Der extreme Temperaturwechsel zwischen heißem Saunagang und späterer Abkühlung stimuliert die Blutgefäße in der Haut und ganz besonders in den Schleimhäuten der Atemwege. Sind diese gut durchblutet, können sie sich gegen Erkältungsviren und Bakterien wesentlich besser zur Wehr setzen. Die Fähigkeit der Atemwege, sich auf wechselnde Temperaturen und Trockenheit einzustellen, wird in der Sauna stark trainiert.

Gerade in der kalten Jahreszeit haben die Erreger von Husten, Schnupfen und Halsweh überall dort ein leichtes Spiel, wo viele Menschen auf engstem Raum aufeinandertreffen: in Bus und U-Bahn, in Schulen oder Büros. Die überheizte Luft trocknet zusätzlich die Schleimhäute in Nase und Rachen aus, die sich gegen den Virensturm dann nicht mehr wehren können. Sauna ist dagegen das ideale Trainingsprogramm für’s Immunsystem.

Obendrein trainiert der Wechsel zwischen Heiß und Kalt das gesamte Wärmeregulationssystem des Körpers. Kühlt man dann doch einmal richtig aus, was sich im Winter ja kaum vermeiden lässt, wird man nicht so schnell krank. Durch das regelmäßige Heißluftbad wird die allgemeine Abwehrlage des Körpers (Produktion von Interferon in der Saunahitze und anderer Stoffe des Immunsystems) gestärkt, aber auch die wichtige Durchblutung der Finger, Zehen, Ohren und der Nase.

Auch eine Stabilisierung des vegetativen Nervensystems ist zu beobachten. Biochemisch kann zudem eine verbesserte Abwehr gegen die so genannten freien Radikale nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um aggressive Sauerstoffmoleküle, die Zellmembranen schädigen können. Darüber hinaus weisen Saunagänger eine größere Widerstandskraft gegenüber einer ganzen Reihe von Zivilisationskrankheiten, etwa im Herz-Kreislaufbereich, auf.

Saunieren ist also die ideale Vorsorge gegen Erkältung

Der positive Effekt zeigt sich erst nach etwa acht bis zwölf Wochen. Um eine anhaltende Stärkung des Immunsystems zu erreichen, sollte man regelmäßig mindestens einmal pro Woche in die Sauna gehen. Wichtig ist auch, dass man ein paar Saunaregeln beachtet. Sonst geht der Schuss nach hinten los – man belastet Kreislauf und Immunsystem anstatt sie zu stärken und holt sich am Ende gar eine Erkältung.

Damit Saunieren seine abwehrstärkende Wirkung entfalten kann, sollte man unbedingt ein paar Punkte beachten:

  • Die Sauna sollte trocken und heiß sein. Dampfbaden ist zwar angenehm, aber nicht so effektiv für das Immunsystem.
  • Ein Saunagang sollte nicht länger als 12 bis 20 Minuten dauern.
  • Nach dem Saunagang sollte immer eine Abkühlung erfolgen.
  • Eine Schwallbrause oder ein Guss mit dem Schlauch ist besser als ein längerer Aufenthalt im kalten Wasser, sonst kühlt man zu sehr aus.
  • Man sollte nur Saunieren, wenn man sich wohlfühlt.

Wichtig: Ausreichend Erholung in der Sauna
Unser hektischer Alltag und Dauerstress wirken sich nicht nur negativ auf die Psyche vieler Menschen aus, sondern schwächen die Körperabwehr.

Zu den Folgen einer geschwächten Abwehr gehören:

  • Verringerte Leistungsfähigkeit
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Erhöhtes Diabetes-Risiko
  • Kopf- und Rückenschmerzen

​Regelmäßige Ruhe- und Erholungsphasen sind daher sehr wichtig, um den Körper ausreichend zu regenerieren und Erkältungen sowie weiteren Stress-Folgen vorzubeugen.

Untersuchungen des deutschen Saunabunds haben ergeben:

„In einer Studie der Universität Wien wiesen Forscher im Jahr 1990 25 Probanden an, regelmäßig in die Sauna zu gehen. Sechs Monate lang untersuchten sie die Häufigkeit, Dauer und Schwere von Erkältungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die nicht in die Sauna ging.

Das Ergebnis: Die Saunagruppe hatte in den sechs Monaten deutlich seltener Erkältungen, wobei sich die Dauer und Schwere der Erkältung nicht unterschieden. Die Ergebnisse wurden seitdem jedoch nicht wieder reproduziert.

Eine weitere Studie ist noch älter und stammt aus dem Jahr 1977. 44 Kindergartenkinder im Alter von vier Jahren wurden über 18 Monate begleitet. Einige besuchten in dieser Zeit regelmäßig die Sauna, andere nicht. Die Kinder, die regelmäßige Saunagänge durchführten, wurden deutlich seltener krank als die Kinder der Kontrollgruppe.

Großflächige und länger angelegte Studien zum Nutzen der Sauna bei der Erkältungsvorbeugung gibt es leider nicht.

Ein Land wie Finnland, in dem die Einwohner recht oft die Sauna besuchen, entwickelt nicht weniger Erkältungen als seine skandinavischen Nachbarn. Dennoch gelten sowohl die Sauna als auch kalte Güsse nach Kneipp unter Medizinern als immunstärkend.“

– ARD Wissen Sauna: Sendung vom Sa, 10.01.15, 16:00 Uhr, Das Erste

Wer trotzdem einmal Schnupfen, Heiserkeit, Hals- und Gliederschmerzen sowie Fieber bekommt, überwindet als Saunagänger diese Symptome nachweislich schneller.

Entspannung gegen den Winterblues

Entspannung gegen den Winterblues

Auch die Seele profitiert von den Saunabesuchen. In der dunklen Jahreszeit werden viele schwermütig. Schuld daran ist unter anderem das fehlende Licht. Der Körper produziert deswegen weniger Glückshormone als im Sommer.

Ein Saunagang ist genauso gesund wie ein Kurzurlaub für den Geist: Wir nehmen uns ein paar Stunden Zeit für uns selbst, gönnen uns eine Auszeit. Das Wohlbefinden wird im Nu gesteigert. Außerdem sind die meisten Saunen in warmes Licht getaucht. Wenn man es nicht zu oft tut, helfen da auch 15 Minuten Solarium. So schüttet unser Organismus Glückshormone aus. Wichtige Vitamine werden vom Körper produziert.

​Und wenn wir aus dem Schwitzbad kommen, ist der Winterblues wie weggeblasen. Wir sehen die Dinge positiver – und können die kalte Jahreszeit sogar ein wenig genießen.

Mit Erkältung in die Sauna – ja oder nein?

Aber wie sieht es bei einer gerade beginnenden Erkältung aus? Kann man sie durch einen Saunabesuch wieder vertreiben? Und was, wenn es einen bereits erwischt hat? Hilft das Schwitzen dann auch noch oder schadet es nicht viel mehr?

Ob man mit einer Erkältung in die Sauna gehen darf, hängt zum einen davon ab, wie weit die Erkältung fortgeschritten und wie schlimm die Erkältungssymptome sind. Aber auch davon, wie regelmäßig man in die Sauna geht. Ganz klar ist aber: Wer krank ist, gehört nicht in die Sauna!

Mit Erkältung in die Sauna – ja oder nein?

Sauna bei beginnender Erkältung

Sauna bei beginnender Erkältung

Laufende Nase, Kratzen im Hals und Kopfschmerzen sind oft die ersten Vorboten einer herannahenden Erkältung. Wer das Saunieren nicht gewöhnt ist, sollte nun lieber darauf verzichten. Die ungewohnte Herz-Kreislauf-Belastung schadet sonst mehr als sie nützt und erschwert dem ohnehin stark beanspruchten Immunsystem die Arbeit.

Anders sieht die Sache für versierte Saunagänger aus: Sie können eine beginnende Erkältung im Schwitzbad buchstäblich im Keim ersticken. Die Finnen, die das Saunabaden erfunden haben und gern mehrmals die Woche saunieren, schwören auf die Sauna als erste Hilfemaßnahme bei beginnender Erkältung. Das Schwitzen in der heißen Luft funktioniert dabei wie ein künstliches Fieber. Erkältungsviren, die sich am wohlsten bei Körpertemperatur fühlen, lassen sich damit wirkungsvoll vertreiben. Doch auch geübte Saunagänger sollten bei einer beginnenden Erkältung sehr vorsichtig sein und die Sauna sofort verlassen, wenn sie sich nicht wohl fühlen.

Sauna mit Erkältung oder grippalem Infekt – lieber nicht!

Hier sind sich die Experten einig: Wenn die Erkältung schon ausgebrochen ist oder erhöhte Temperatur hinzukommt, kämpft das Immunsystem bereits an allen Fronten. Nun sollte man seinem Körper nicht noch eine zusätzliche Belastung aufbürden. Ein Saunagang endet sonst schnell mit einem Kreislauf-Zusammenbruch. Selbst erfahrene Saunagänger sollten während der Hochphase einer Erkältung oder eines grippalen Infekts die Sauna meiden. Grundsätzlich gilt bei Fieber oder auch bei jeglichen Infektionskrankheiten ein Saunaverbot – allein schon deshalb, um andere nicht anzustecken.

Sauna mit Erkältung oder grippalem Infekt – lieber nicht!

Sauna hilft bei abklingender Erkältung

Sauna hilft bei abklingender Erkältung

Selbst wenn der grippale Infekt schon lange abgeklungen ist, halten sich manche „Überbleibsel“ wie Husten oder Schnupfen oft recht hartnäckig. Bei einer Erkältung, die nicht so richtig weichen will, kann ein Besuch in der Sauna manchmal Wunder wirken. Falls man sich für die heiße finnische Sauna noch nicht fit genug fühlt, ist ein Besuch in der nicht ganz so warmen Biosauna oder im Sanarium meist angenehmer und kreislaufschonender. Trotzdem sollte man es langsam angehen lassen und auch bei abklingender Erkältung nur dann saunieren, wenn man sich richtig wohl dabei fühlt.

Hier muss man eigene Erfahrungen sammeln – ich (H. Vortisch) hab’s ausprobiert:
Wenn der Hals ganz leicht kratzt und ich merke: „Erkältung im Anmarsch!“, hilft ein Saunabesuch mit mehreren Gängen meistens, um die Sache noch abzubiegen. Wenn ich hingegen einen grippalen Infekt hatte und ins Bett musste, gehe ich erst wieder in die Sauna, wenn ich ein, zwei Tage wieder stehe.

Die Abhandlung enthält Zitate aus „Sauna in Deutschland“ und „Lifetime.de“

Umfassende Informationen zum Saunieren finden Sie in unserer Sauna-Broschüre: