Eskimos

Sauna am Polarkreis

Die Saunakultur spielt eine bedeutende Rolle im Leben der indigenen Völker, die in den arktischen Regionen Nordamerikas und Grönlands beheimatet sind. Von ihren Ursprüngen in Ostasien wurde die Saunatradition über die Beringstraße nach Nordamerika getragen, wo sie in Alaska, Kanada und Grönland einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor den harschen Umweltbedingungen darstellte.

In Alaska ließen sich die Iñupiat und Yupik nieder, während die Inuit das nord-nordöstliche Kanada besiedelten. Diese indigenen Volksstämme werden als „Eskimos“ zusammengefasst. Ursprünglich wurde der Begriff von einigen Volksgruppen als herabsetzend empfunden, da er lange Zeit mit einem Wort des Anishinabe-Stamms, „Rohfleischesser“, fehlübersetzt wurde. Die eigentliche Übersetzung der Cree-Sprache, „Schneeschuhflechter,“ wird hingegen weithin akzeptiert. Zwar wird das Wort „Inuit“ („Mensch“) oft synonym für „Eskimo“ verwendet, tatsächlich bezeichnen sich so aber nur die Völker des nördlichen Kanadas – die Iñupiat und Yupik lehnen diese Bezeichnung ab.

Siedlungsgebiete der Eskimovölker Nordamerikas

Die Ursprünge der Eskimo-Sauna reichen weit in die Vergangenheit zurück. Die Iñupiat, Yupik und Inuit nutzten ursprünglich natürliche Gegebenheiten, wie zum Beispiel Erdhügel, um darin Wärme zu speichern und sich vor den eisigen Temperaturen zu schützen. Diese frühen Formen der Sauna dienten nicht nur der körperlichen Erholung und dem Heben der Stimmung, sondern hatten auch eine rituelle und spirituelle Bedeutung.

Die Konstruktion von Eskimo-Saunen

Kanadische Schwitzhütte des 19. Jahrhunderts

Im Laufe der Zeit entwickelten die Eskimos fortschrittlichere Saunabauweisen. Eine beliebte Methode war die Verwendung von Schnee und Eis, um eine ansonsten klassische Schwitzhütte aus Steinen, Holz, Tierhäuten und Moos von außen zu isolieren. Dabei wurden Schneeblöcke kreisförmig angeordnet und mit einer Schicht aus Eis bedeckt. Dies schuf eine isolierte und gut abgedichtete Umgebung. Im Inneren der Saunakammer wurde ein Feuer entfacht, das heiße Steine erhitzte. Aufgefangenes Tauwasser wurde auf die Steine gegossen, um Dampf zu erzeugen und die Saunatemperatur zu erhöhen. Die Temperaturen erreichten mit höchstens 70°C aber nicht das Niveau, wie es z.B. in der Finnischen Sauna üblich ist.

Die Bedeutung der Sauna im Alltag der Eskimos

Für die indigenen Völker Nordamerikas hatten Saunen eine vielfältige Bedeutung im Alltag. Sie dienten nicht nur als Ort der körperlichen Reinigung und Entspannung, sondern auch als soziales Zentrum für die Gemeinschaft. In den Saunen wurden Geschichten erzählt, Lieder gesungen und Traditionen weitergegeben. Es war ein Ort des Austauschs und der sozialen Interaktion, der den Zusammenhalt der Gemeinschaft stärkte – ganz ähnlich der finnischen Saunatradition, wie wir sie auch im Garden Eden in unserem Finnischen Ritual genießen.

Das Saunabad wurde oft mit einem Sprung ins kalte Wasser, oft in ein Eisloch im zugefrorenen Meer, abgeschlossen, um den Körper abzukühlen und die Durchblutung anzuregen. Saunaähnliche Bauten spielten auch eine wichtige Rolle bei Heilungsritualen und der Behandlung von Krankheiten.

Iglu in Nordkanada

Mit der zunehmenden Modernisierung und dem Einfluss westlicher Kulturen haben sich auch die Saunapraktiken der Eskimos verändert. Heute finden sich auch in deren Gemeinschaften moderne Saunaeinrichtungen, die mit Strom oder Gas beheizt werden.

Dennoch versuchen viele Eskimos, ihre ursprüngliche Saunakultur zu bewahren und nutzen weiterhin natürliche Materialien wie Schnee und Eis, um traditionelle Saunen zu bauen. Die Essenz der Sauna als Ort der Wärme, Entspannung und Gemeinschaft bleibt in der Eskimo-Kultur erhalten.

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