Aus den meisten früheren und späteren mittelalterlichen Überlieferungen klingt die große Beliebtheit der saunaähnlichen Körper- und Gesundheitspflegestätte heraus, die im gesamten Volke, allen Ständen und Schichten, bestanden hat. Man fragt sich deshalb erstaunt, wie es dann möglich war, einen solchen Kulturbestandteil innerhalb von 100 Jahren, etwa von 1700-1800, einfach aussterben zu lassen. Das Abgleiten der Bademoral beim gemeinschaftlichen Baden und die Übertragung ansteckender Krankheiten (Syphilis) werden allgemein als Gründe für den Untergang des Badewesens angegeben.
Bei den öffentlichen Badstuben kam hinzu, dass durch das „Schröpfen", bei dem die Haut mit Schröpfmessern geritzt wird, viele Krankheitskeime durch die nicht desinfizierten Messer verbreitet wurden. Andererseits sind auch kirchliche Einflüsse nicht zu unterschätzen, da man aufgrund des Sittenverfalls in den Bädern das Nicht-Baden zum gottgefälligen Leben rechnete.
Lediglich auf einigen Bauernhöfen haben sich Badehäuser nach Art der alten Badstuben noch länger erhalten, in denen dann aber auch nicht mehr gebadet wurde. Sie wurden lediglich als „Röst- und Dörrstuben" für Malz (Bierbrauerei), Flachs (Brechelbäder) und Früchte benutzt. Alte Rauchstuben, also mit Heizstätten ohne Kamin, wo der Rauch des Holzfeuers irgendwie durch Ritzen, Luken oder die geöffnete Tür entweichen konnte, standen nur noch zum Fleischräuchern zur Verfügung.
Einführung der Sauna in Deutschland
Es war tatsächlich ein Neuanfang, als man diese Badeform in Deutschland wieder einführte und dabei das finnische Wort „Sauna" mit übernahm.
Besondere Beachtung fand die Sauna bei den olympischen Spielen 1936: Die Presse führte die Erfolge der finnischen Langläufer auf die Sauna zurück, was freilich nicht der Wahrheit entspricht.
Bereits vor dem Jahr 1948 („Währungsreform"), nach der sich die Saunabetriebe entwickelten, hat es eine Reihe von einzelnen Sauna-Anlagen gegeben, wie nachstehende Übersicht zeigt.
Im 2. Weltkrieg lernten viele Soldaten, die in Finnland und Rußland stationiert waren, die Sauna kennen.
Sie waren von der Wirkung der Sauna (in Rußland: Banja) begeistert und gründeten gewerbliche Saunabäder.
1924 Wünsdorf/Potsdam (Militär-Sport-Sauna?)
1932 Berlin, Familie Moldenhauer, öffentliche Sauna
1934 Schreiberhau, Kurt Endler, Sportsauna
Garmisch/Eckbauer, Veli Saarinen, Sportsauna
1936 Döberitz b. Berlin, Olympisches Dorf, Sportsauna
1941 Recklinghausen, I. Bleker, Bahn-Sauna-Bad
Freiburg, Prof. Gauß, Universitätsklinik
Koblenz, Reichsarbeitsdienst, Sauna (auch öffentlich)
1942 Dresden, Firma Reemtsma, Werksauna
1943 Bad Kripp, Dr. Karsten, Sanatoriums-Sauna
Diez/Lahn, Familie Schlau, Felkebad-Sauna
1947 Bremerhaven, Dipl.-Ing. Falch, öffentliche Sauna
Hamburg, H. Bleines, öffentliche Sauna im Hochbunker
Die Zahl der öffentlichen Saunabäder stieg nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland stark an. Bis 1960 waren bereits 1.000 öffentliche Saunabäder zu zählen, bis 1970 2.500. Diese Zahl verdoppelte sich bis 1980 auf mehr als 5.000, um dann ab Mitte der 80er Jahre aufgrund der dann beginnenden Reformen im Gesundheitswesen langsam wieder abzunehmen. Viele öffentliche Saunabäder waren nämlich Bestandteil von selbstständigen Kuranstalten und Kurbädern, die aufgrund der Umstellungen im Gesundheitswesen in Existenznöte gerieten, wie dieses später in den 90er Jahren auch bei den Massagepraxen geschah. Obwohl es zu Beginn der 90er Jahre noch einen Saunagründungsboom durch die jetzt zahlreich eröffneten Freizeitbäder gab und auch in den neuen Bundesländern in Ostdeutschland viele Saunabäder gegründet wurden, sank die Zahl der öffentlichen Saunabäder durch altersbedingte Geschäftsaufgaben und durch den sich verschärfenden Wettbewerb Ende der 90er Jahre auf 4.500 öffentliche Saunabäder.
Entnommen und bearbeitet aus "Sauna in Deutschland" (Website des Deutschen Saunabunds)
Unterschiedliche Formen des Heißluftbades finden sich in vielen Kulturkreisen:
In der Vorzeit kennen wir Warmluftbäder aus Asien, dem römischen Reich, den islamischen Kulturen in Asien und natürlich in der finnischen und slawischen Geschichte.
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